ExperimentierRäume für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft
xx.xx.2024 – Die Konferenz „Reallabore – ExperimentierRäume für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft“ lockte im April rund 300 Personen ins Deutsche Hygiene-Museum nach Dresden. Sie widmete sich konzeptionellen, methodischen und praktischen Fragen des Forschens und Gestaltens in Reallaboren. Zudem eröffnete sie den Dialog zwischen Forschenden und Praxisakteur:innen. Drei Tage lang stand alles im Zeichen der Reallabore. Klar, dass auch das Team vom Karlsruher Transformationszentrum (KAT) bei diesem Termin vor Ort war, um mitzuwirken.
Das KAT-Team war zahlreich in Dresden vertreten und brachte im Laufe der Konferenz eine Reihe von Beiträgen ein. Unter anderem zum Karlsruher Reallabor Nachhaltiger Klimaschutz (KARLA), zum Format der Selbstexperimente und zur Unterscheidung von Reallabor und Reallabor-Experiment.
Vielfalt von Reallaboren und Reallabor-Praktiker:innen
Danach folgten in drei parallelen Sessions verschiedene Beiträge, Workshops und Diskussionen. Die Inhalte auf der Konferenz waren sehr vielfältig, denn sie waren geprägt von ganz unterschiedlichen Themensträngen: von Realexperimente für nachhaltige Konsumkulturen, über Reallabore in ländlichen Räumen bis hin zu Reallabore und Experimente als Konflikträume sowie Reallabore als Forschungsformat.
Einen ganz besonderen Aspekt der Konferenz machten auch die Menschen aus. Denn, anders als bei Fachkonferenzen üblich, waren neben langjährigen Forschenden auch Personen aus der Wirtschaft und Verwaltung anwesend, die bislang wenig Berührungspunkte mit Reallaboren hatten. Diese Vielfalt zeigte eindrucksvoll, wie schnell und facettenreich sich die Reallaborlandschaft und die Reallabor-Community im deutschsprachigen Raum entwickelt hat.
Mehr Raum für Experimente
Der zweite Konferenztag wurde von einer Podiumsdiskussion eröffnet. Die Moderatorin Dr. Regina Rhodius (Ökoinstitut Freiburg) blickte mit ihren Gästen auf die Perspektiven der Reallaborforschung in der Praxis. Neben Dr. Kai Hielscher (BMWK), Norbert Rost (futureprojects GmbH), Christiane Wagner (Zukunftsstadt Dresden 2030) diskutierte auch KAT-Leiter Oliver Parodi mit in der Runde. Ein zentrales Anliegen war es, mehr Raum für Experimente zu haben. Auch mehr Mut und Vertrauen wurde von der Runde gefordert – trotz des Risikos auch mal scheitern zu können.
Im weiteren Verlauf der Konferenz wurden immer wieder Aspekte rund um Inklusion und Vielfalt von Reallaboren behandelt: Wie können wir Reallabore so gestalten, dass alle relevanten Perspektiven einbezogen sind? Wie können wir allen Personen, die daran teilnehmen möchten, das Gefühl geben, willkommen zu sein? Wie können es Reallabore ermöglichen, dass alle Personen, die es möchten, einen Beitrag leisten können? Die Teilnehmenden diskutierten darüber hinaus auch Herausforderungen, denen sich engagierte Akteure in Forschung und Praxis gegenübersehen. Diese betreffen insbesondere administrative Barrieren und Angst vor Risiken.
Die Konferenz wurde vom „Büro für die Nutzung von Fehlern und Zufällen“ durch performative und durchaus humorvolle Momente begleitet. Dies passte gut zu einem Aspekt, der während der Konferenz immer wieder auftauchte: Wir müssen Scheitern akzeptieren und Risiken eingehen, um Räume der Offenheit und des Vertrauens zu schaffen. Zum Abschluss der Konferenz trafen sich noch Mitglieder des Netzwerkes „Reallabore der Nachhaltigkeit“.
Das KAT bedankt sich beim Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) für die sehr schöne und gut organisierte Konferenz.
Das KAT bedankt sich beim Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) für die sehr schöne und gut organisierte Konferenz.
Konferenz-Beiträge vom KAT und mit KAT-Beteiligung
- Mobile partizipative Infrastrukturen der Reallaborarbeit
Susanne Ober, Andreas Seebacher, Steffen Bauer, Richard Beecroft mit Anne Kruse, Lisa Radke, Julian Zefferer - Transformatives Engagement in Unternehmen mit Realexperimenten
Markus Szaguhn - Wirkungsmessung von und in Reallaboren
Helena Trenks mit Oskar Marg - Wirkungsmessung partizipativer Formate als Intervention in Reallaboren
Marius Albiez mit Franziska Sörgel und Nora Weinberger - Gaming für Stadtentwicklung: Narrativ, partizipativ und performativ
Felix Wagner mit Daniel Schwarz - Case Reporting als gute Praxis der Reallaborforschung
Susanne Ober mit Philip Bernert, Annika Weiser, Daniel Lang, Franziska Steinbrügge - Reallabore als transdisziplinäres Forschungsformat
Pia Laborgne - Forschung zu nachhaltigem Klimaschutz zwischen Wissenschaft & Praxis
Pia Laborgne, Sarah Meyer-Soylu, Oliver Parodi - Reallabor und Realexperiment – eine theoretische Unterscheidung
Oliver Parodi, Susanne Ober mit Daniel Lang - Wirkungsmessung von und in Reallaboren
Helena Trenks mit Karoline Augenstein - „Deep Sustainability“ als Deutungsschema zur Orientierung von Reallaboren
Oliver Parodi - Der Selbstexperimente-Generator für eine nachhaltigere Lebensweise
Annika Fricke, Anna König, Richard Beecroft, Andreas Seebacher - Reallabore als transdisziplinäres Forschungsformat
Markus Szaguhn - Duale Beteiligungsmethoden: Chancen für inklusivere Reallaborarbeit
Pia Laborgne, Franziska Wagner, Paula Klöcker, Richard Beercroft mit Paula Bögel
Weitere Informationen
Hier können Sie das gesamte Programm sowie weitere Informationen zur Konferenz „Reallabore – ExperimentierRäume für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft“ nachlesen
Zum ausführlichen Bericht zur Schulung „Reallabore für Einsteiger:innen“